Qigong
Im Februar 2016 habe ich die Qigong Yangsheng Grundausbildung am Shenjing-Qigong-Institut abgeschlossen und das Diplom zur Übungsleiterin erworben.
Es ist ein erster Abschluss und ein Anfang zugleich für mich. Ich habe mir überlegt, was in dieser Zeit mit mir geschehen ist, wie dieses intensive Eintauchen auf mich gewirkt hat, mich geformt hat – umgeformt. Und wie hat es sich auf mein Unterrichten und meine Reiterei ausgewirkt?
Was ist Qigong? (Ernst-Michael Beck, Hannover)
Qigong ist eine Methode, Körper, Geist und Seele sowie die Energie im Organismus zu pflegen und zu stärken. Der Körper (Jing) wird kräftig und elastisch, der Geist (Shen) wird aufmerksam und konzentriert, die Seele wird ausgeglichen und entspannt, die Energie (Qi) wird aufgefüllt und steht jederzeit zur Verfügung. Dies erreicht man durch tägliches Üben von einfachen Bewegungsabläufen, die in ihrer Gesamtheit den ganzen Körper trainieren, sowie Konzentrations- und Entspannungsübungen, welche den Geist nähren und zur Ruhe kommen lassen.
Oder anders ausgedrückt:
„Dort wo sich Himmel & Erde berühren, entsteht der Mensch“
Eine direkte Folge, wo es in meine Arbeit einfliesst ist das Herbstseminar, welches ich anbiete in Oberbalm: „Auszeitseminar für Reiterinnen“
Und weiter?
Ich glaube, die wichtigste Erkenntnis, die ich in den letzten Jahren gewonnen habe, ist das Erfahren der Selbstheilungskräfte des Lebens, des Menschen. In uns drin – in jedem von uns. Damit verbunden ist eine Eigen-Bemächtigung und Unabhängigkeit. Dies wiederum beheimatet ein tiefes Gefühl von Vertrauen in die eigene Kraft. Diese Erfahrung zu erleben ist für mich sozusagen der Inhalt meines Qigong-Diploms – und die Motivation darauf aufzubauen und damit zu arbeiten. Die Möglichkeiten zur Heilung und Stärkung, die Fähigkeit in einen Zustand des Ausgleichs und Friedens zu kommen sind essentiell für jedes Geschöpf, ob Pferd oder Mensch.
So einfach und so schwierig zugleich:
Das Einfache: Das System des Qigong Yangsheng basiert auf einfachen Übungsprinzipien und Bewegungsabläufen.
Das Schwierige: Die Sorgfalt und Disziplin aufzubringen, regelmässig darin einzutauchen und sich darin zu üben. Eigenverantwortung übernehmen und Prioritäten setzen.
Übungsprinzipien
Entspannung, Ruhe, Natürlichkeit
Vorstellungskraft und Qi folgen einander
Bewegung und Ruhe gehören zusammen
Oben leicht, unten fest
Das richtige Mass
Schritt für Schritt üben
Deutlichkeit und Einfachheit vor Komplexität
Meinen Lehrern bin ich dankbar für das geduldige und sorgfältige Hineinführen in diese innere Welten.
Ernst-Michael Beck: www.shenjing-qigong.de, Urs Zimmerli: www.dao-qigong.ch
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Ein Abschluss und ein Anfang zugleich:
Eintauchen und auseinandersetzen mit meinem Innenraum.
Meinen inneren Blockaden begegnen und entdecken, wie sie sich in vielfältiger Weise im Aussen spiegeln.
Auf eindrückliche Art immer erkennbarer werden.
Verstehen,
dass ich sie nur auflösen kann, wenn es mir gelingt, sie in meinem Inneren zu befreien.
In allen Zellen und Ebenen meines Körpers.
Blockaden, Emotionen, Muster – sie alle sind schlussendlich gebundene Energien,
die nach einer anderen Möglichkeit suchen, sich zu entfalten, Wirkung zu zeigen
und in ein sinnvolles, konstruktives Handeln zu kommen.
Eintauchen
Blockaden begegnen
Emotionen begegnen
Betrachten
Widersprüche antreffen
Aushalten
Annehmen
Loslösen und gehenlassen
Entspannen, befreien
Tief innen
Friede & Ruhe finden
Hingeben
Weite, Raum, Luft, Atem
Kraft tanken und Leichtigkeit geniessen
Dann fängt der Kreislauf von neuem an,
ein nächster Strudel taucht auf,
nimmt mich mit.
Die innere Kraft wird nach und nach stärker
Ruhe
Vertrauen kann wachsen
SEIN kann SEIN
Ohne innere Zerrissenheit
In Frieden
Im Fluss ~ so wie es ist
Annehmen
Auftauchen aus dem Inneren
Nach aussen treten und ins Handeln gehen
Taten, Begegnungen
Ruhe
SEIN kann SEIN ~ einfach so
Ich muss nichts damit machen,
nichts verändern
Entspannung
Im Kontakt
Licht & Weite ~ ein Lächeln
Manuela Tuena