top of page

Ausbildung

Was erwarte ich denn eigentlich von meinem Pferd?

Ist mein Pferd in der Lage, dies zu erfüllen?

Und was muss ich von meiner Seite dazu beitragen?

 

 

Wichtig ist, dass wir als AusbilderInnen einem klaren Leitfaden und sinnvollen Konzept folgen und dies dann auch diszipliniert anwenden.

 

Es gibt verschiedene Ebenen, auf denen geübt werden muss, zum Beispiel:

  • Vertrautheit erarbeiten – Beziehung und Partnerschaft aufbauen

  • Gemeinsame Sprache entwickeln

  • Mentale Ebene (Wie denken Pferde, wie lernen sie? Wie reagieren sie?)

  • Emotionale Ebene (instinktive Motivation und Reaktionsverhalten, Vorlieben oder Ängste)

  • Wahrnehmung und Sinne

  • Nervensystem und Reflexe (Bewusstsein)

  • Körperliches Training (Anatomie & Biomechanik, Wissen über die körperlichen Strukturen)

  • Bewegungsverfeinerung durch die dressurmässige Gymnastizierung

    (Trainingsnutzen und Sinninhalt der Lektionen verstehen)

  • Funktionierender Organismus im Gelände (Integration der erarbeiteten Bewusstheit in die Funktion)

 

Grundsätzlich kann ich zwischen „Kopftraining und Körpertraining“ unterscheiden. Dies ist ein ganz wesentlicher Unterschied und gibt vor, wie ich die jeweilige Übungseinheit gestalte und die Prioritäten setze. Oftmals kann ich nicht beides gleichzeitig trainieren, sondern nacheinander. Die eine Ebene ergänzt die andere – und mit der Zeit „verweben“ sie sich ineinander. Dann arbeitet der Körper bewusst mit dem Kopf zusammen.

 

Es ist wichtig zu wissen, auf welcher Ebene mein Pferd und ich mich befinden und was zu welchem Zeitpunkt nötig und sinnvoll zum üben und trainieren ist. Ich kann herausfinden, wo die Stärken, wo die Defizite oder Kompensationen liegen, wo Missverständnisse oder Fehlreflexe versteckt sind. So ist es möglich, einen ausgeglichenen und klar strukturierten Ausbildungsweg mit den Pferden zu erarbeiten – auf dem Reitplatz, in der Halle und im Gelände.

 

Wesentlich ist es, die Basisaspekte fundiert zu erarbeiten und ihre grundlegende Bedeutung zu verstehen, damit ich erkennen kann, wo die Ansätze für den Aufbau sind und wo allfällige Korrekturen oder Missverständnisse gelöst werden können. Damit sich eine Klarheit und Deutlichkeit im gemeinsamen Tun stabilisiert. Das stärkt das gegenseitige Vertrauen und bringt für beide Seiten –  für uns Menschen und für die Pferde – Freude und tiefe Erfüllung. Es entsteht ein Gefühl vom „verstanden sein“.

 

Ich als Mensch werde vom Pferd verstanden und das Pferd wird als Pferd von mir verstanden.

 

bottom of page